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Kaiser FilmCopy Vario

Ich gebe es zu, ich bin nicht der geborene User für einen Durchlichtscanner. Die ganze Sache ist mir zu umständlich und ich vermisse das Hantieren mit einer Kamera. Brachte das scannen von Rollfilmen noch gute bis sehr gute Ergebnisse, ist mir das bei KB-Filmen nie geglückt. Die Ergebnisse wurden nie so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Da ich mir aber von einem Scanner nicht vorschreiben lasse, mit welcher Kamera ich fotografieren soll, suchte ich nach einer anderen Lösung. Nach einige Recherechen gelangte ich irgendwann zum FilmCopy Vario der Firma Kaiser. Das Konzept erschien mir schlüssig, so dass ich ein Set bestellte. 

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Das Set besteht eigentlich aus zwei Set´s, die man auch einzeln erwerben kann. Im Set ist es aber etwas preiswerter. Zum Lieferumfang gehören:
- Leuchtplatte slimlite Pano (22x16cm), 
- Negativbühne
- Formatmaskenpaar für KB-Film
- Formateinlage für gerahmte KB-Dias
- Auflagematte

Wer selbst vergrößert und einen Kaiser-Vergrößerer nutzt, dem kommt die Negativbühne sicher bekannt vor. Dann kann man sich das Set eigentlich sparen und besorgt sich nur die Leuchtplatte und schneidet sich die Auflagematte selbst zu. Als optionales Zubehör kann man weitere Einlagemasken (inkl. Newton-Glas) bis zu 6x9cm ordern.

Der Lieferumfang des FilmCopy Vario.

Um es gleich vorweg zu sagen: Das ist jetzt generell kein Spartipp! Das Set hat seinen Preis und wenn man kein brauchbares Makro-Objektiv hat, dann muss man dieses in die Anschaffungskosten mit hineinrechnen. Man kommt letztendlich auf die gleichen Kosten wie für einen anständigen Durchlichtscanner, das Prozedere ist aber einfacher und es hat auch mehr mit Fotografie zu tun. Wer ein Objektiv mit kurzer Naheinstellung (ca.25-30cm) besitzt, der kann zumindest Rollfilme ablichten, wobei die Abbildungsqualität natürlich bei weitem nicht mit einem echten Makro-Objektiv mithalten kann. Da können schon Welten dazwischen liegen. Wer auf Qualität setzt, der kommt um ein Makro-Objektiv nicht herum.
In einem weiteren Schritt geht es darum, welche weiteren Hilfsmittel man verwendet.

Die einfachste Methode des Abfotografierens besteht darin ein Stativ zu verwenden, bei dem man die Kamera unten an der Mittelsäule befestigen kann. Das funktioniert recht gut, wobei man aber eine Sache auf dem Schirm haben sollte: Man bewegt sich hier im Makrobereich und da muss die Sensorebene exakt zur Leuchtplatten-Ebene ausgerichtet sein. Da können u.U. Milimeter über Erfolg und Misserfolg entscheiden. Hilfreich ist hier eine Wasserwaage, die man z.B. auf den Blitzschuh steckt. Hier sollte man dann erst mal eine Reihe von Testaufnahmen machen und sich diese sehr genau am Monitor ansehen. Als Vorlage könnte hier ein Testchart oder auch Millimeterpapier dienen. 

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Ein Reprostativ ist natürlich die optimalste Lösung. Der Workflow ist komfortabler und es sind keine großartigen Aufbauten notwendig. Es muss jetzt auch nicht das abgebildete Stativ sein, preiswertere Varianten tun da auch ihren Dienst. Ob man sich ein solches Teil anschafft, nur um Negative zu digitalisieren, muss man dann selbst entscheiden. 
Ich persönlich habe mich damals für eine Anschaffung entschieden und möchte das Stativ nicht mehr missen. Ich benötige es u.a. für Makros von Kameras oder auch um darstellende Fotos zu erstellen. 

Wer sich jetzt ein Makro-Objektiv zulegen möchte, dem stellt sich die Frage nach der geeigneten Brennweite. In der Regel werden Objektive mit ca. 50-60mm oder um die 100mm angeboten, wobei derAbbildungsfaktor (z.B. 2:1 oder 1:1) aber meist identisch ist. Worin liegt also hier der Unterschied?

Kurze Brennweiten haben den Vorteil, dass der Bereich der Schärfentiefe größer ist. Sie bieten sich also für die Stativlösung an, da gewisse Ungenauigkeiten bei der Ausrichtung der Kamera durch die Schärfentiefe abgemildert oder eleminiert werden. Der Abstand zum Motiv ist geringer als bei einer langen Brennweite. Wenn man das Objektiv also auch für andere Makros (wie z.B. Pflanzen oider Insekten) nutzen möchte, dann kann der geringe Abstand zum Motiv zu Abschattungen der Lichtquelle führen. Wer solche Motive beabsichtigt, der greift besser zu einer langen Brennweite.

Kommen wir aber zunächst auf das Set zurück. Die verwendeten Materialien sind hochwertig und an der Verarbeitung gibt es nichs zu bemängeln. Das wirkt alles wie aus einem Guß.

Die Leuchtplatte kann per Netzteil, mit dem eingebauten Akku (1050mA) oder via USB-Kabel mit einer Powerbank betrieben werden. Sie ist dimmbar und gibt eine Farbtemperatur von 5000 Kelvin ab. Den CR-Wert beziffert Kaiser mit 95. Bei voller Leistung soll die Betriebsdauer im Akkubetrieb ca. 5 Stunden betragen. Das dürfte wohl ausreichen. 

Die Bildbühne ist aus Kunststoff, sie ist aber auf eine lackierte Stahlplatte aufgeschraubt, die an den Ecken über kleine Gummifüße verfügt. So bleibt diese Kombination sicher auf der Leuchtplatte, da rutscht und wackelt nichts. Die Auflagematte, die Streulicht wirkungsvoll verhindert, sitzt auch sicher auf der Leuchtplatte. Insgesamt gesehen ist eine stabile und gut durchdachte Kombination. Der Bildhalter besitzt vierseite Maskenbänder und hält das Filmmaterial zuverlässig in der Spur. Im weiteren Lieferumfang enthalten ist ein Maskenpaar für KB-Film, sowie ein Halter für gerahmte KB-Dias.

Wer Rollfilm ablichten möchte, der muss die Formatmasken gesondert bestellen und das lässt Kaiser sich gut bezahlen. Für jedes Rollfimformat (6x4,5 - 6x9) gibt es eine eigene Maske. Wer also vom kleinsten bis zum größten Rollfilmformat alles abdecken will, der muss an Zubehör noch einmal richtig investieren. Alternativ könnte man die Masken auch selbst anfertigen (3D-Druck) oder die "Einlagen zur Selbstgestaltung" wählen, die Kaiser auch anbietet. Die haben dann auch eine antistatische Lackierung. Das hätte man auch etwas kundenfreundlicher gestalten können. 

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